Delegiertenversammlung 2023

Auch das Jahr 2022 blieb von Einschränkungen durch Corona geprägt. Trotzdem gelang es erfreulicherweise in diesem Jahr viele gemeinsame Aktivitäten im Bereich Kampfkunst zu starten.
Zwei Katori-Lehrgänge im Januar
Am Jahresanfang habe ich erstmalig an zwei Samstagen Einführungslehrgänge in die älteste überlieferte japanische Schwertkampfkunst, dem „Katori-Shinto-Ryu“ gegeben.
Ziel war es, das Interesse an diesem neuen Kampfkunstangebot zu wecken, das nun erstmalig und vereinsübergreifend für alle Mitglieder des WSSV und STV-Wilhelmshaven genutzt werden kann. Diese Veranstaltungen waren mit jeweils 15 aktiven Teilnehmern sehr gut besucht.
Das Trainingsangebot des Katori findet zurzeit jeden Freitag von 20:00 bis 21:30 Uhr in der Sporthalle der Marion-Dönhoff-Schule, Salzastraße 8a, 26388 WHV statt.
35. Budo-Sommerschule des NDK in Westerstede
Das Niedersächsische DAN Kollegium (NDK) kann nun wieder auf einen erfolgreichen Abschluss seiner beliebten Budo-Sommerschule zurückblicken. Trotz anhaltender hoher Corona-Inzidenzen nahmen 51 Teilnehmer im Alter von 7 bis 68 Jahren daran teil. Diese kamen aus dem gesamten Bundesgebiet (Marl, Frankenberg, Marburg, Datteln, Schweitenkirchen, Varel, Erfurt, Sittensen, Wilhelmshaven, Hannover und Yburg) aber auch aus den Niederlanden. Sogar aus den Vereinigten Staaten waren zwei New Yorker jugendliche Judoka mit von der Partie. Geboten wurde den Teilnehmern wieder ein vielseitiges Programm aus Judo, Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu, Brasilian-Jiu-Jitsu, Nihon-Tai-Jitsu, Kata, Tai-Boxen, Tai-Chi, Savate, Capoeira, Sambo, Aikido, Stenka und Bogenschießen. Darüber hinaus konnten 7 Prüflinge in verschiedenen Kampfsportarten eine erfolgreiche Prüfung ablegen und mit neuen Graduierungen nach Hause fahren.
Mit den Jahren hat sich mein Anteil an dieser Veranstaltung vergrößert, denn neben meiner ursprünglichen Aufgabe, die Aikido-Techniken zu vermitteln, wurden die zusätzlich von mir angebotenen Einheiten im Tai-Chi sehr gerne genutzt. In den letzten Jahren hat das Interesse an Waffentechniken immer mehr an Zuspruch gewonnen hat, deshalb habe ich eine Einführung im Katori-Shinto-Ryu gegeben. Damit die Teilnehmer etwas Vorzeigbares mit heimnehmen konnten, habe ich diesmal eine Aikido-Jo-Stock-Kata (25 Bewegungen) von Asai mit den zuvor erlernten Katori-Schwerttechniken kombiniert. Das Interesse war riesig, leider reichten die Trainingszeiten nicht aus, sodass ich gerne bereit war, auch die Pausen damit zu füllen. Ich bin immer wieder erfreut, mit welch großem Interesse das Angebot von den Teilnehmer-/innen genutzt wird.
Shihan-Ehrung an Ulf Rott in Leer/Ostfriesland
Der alljährliche Aikido Sommerlehrgang in Leer hatte einen besonderen Höhepunkt zu bieten, denn Ulf Rott sowie zwei weitere Mitglieder des Aikikai des Hombu-Dojo wurden mit dem Titel Shihan (6. DAN) geehrt. Somit sind erstmalig in Deutschland diese Titel vom japanischen Verband des Aikikai vergeben worden. Zwar war mir die Teilnahme am Lehrgang aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, dennoch am Samstag, dem 06.07.22 am Training und der sich daran
anschließenden Feier zur Ernennung zum Shihan teilzunehmen. Dieser Anlass musste unbedingt gewürdigt werden und dabei war es natürlich auch besonders schön, alte Aikido-Bekanntschaften aufzufrischen und neue Aikido-Mitglieder kennen zu lernen.
Katori Sommerschule in Leer
Bereits seit Sommer 2000 kam Meister Yukihiro Sugino, 9. Dan und Leiter der Katori-Schule des Dojo in Kawasaki „Katori-Shinto-Ryu“ für eine Woche nach Leer. Doch seit Beginn der Corona-Einschränkungen waren diese Sommerlehrgänge nicht mehr möglich gewesen. Nach zweijähriger Abwesenheit war der Meister nun wieder zu diesem großen internationalen Sommerlehrgang in Leer. Er wird nun aus Altersgründen nach und nach diese die Verantwortung an seinen Sohn Hideo Sugino abgeben. Ich freue mich jedes Jahr wieder, die Möglichkeit zu haben von Yukihiro Sugino, sowohl in Leer als auch in Japan unterrichtet zu werden.
Aikido im WSSV
Für die Aikido-Gruppe im WSSV gab es im Jahr 2022 nur zwei erwähnenswerte Ereignisse. Für den jährlichen stattfindenden „Siebethsburger Volkslauf“ wurden wir von der Vereinsleitung gebeten, eine Vorführung zu geben. Leider war die kleine Bühne für eine Aikido-Demonstration nicht geeignet, sodass wir unser Programm auf dem Schulhof zeigen mussten. In den 25 Minuten kamen verschiedene Varianten einer Stockform zum Einsatz, dazu Einzelanwendungen gegen Messerangriffe und natürlich Schwertanwendungen. Mitglieder konnten bisher leider nicht aus solchen Veranstaltungen gewonnen werden. Zum Jahresabschluss wurde für es dann für zwei Aikidoka`s nochmals spannend. Für beide, Christian Jank und Louis Drolshagen, stand die umfangreiche Blaugurtprüfung an, die sie erfolgreich absolvierten.
Allerdings gab es für mich persönlich noch ein Aikido High-Light in Oldenburg/Hundsmühlen. Am 21. Juni gab es seit Corona dort den ersten Aikido-Lehrgang mit Stefan Leiendecker (6.DAN). Seit vielen Jahren nehme ich mir die Zeit, seine Lehrgänge in Hundsmühlen und Siegen zu nutzen. Die Freundschaft, die damit verbunden ist hat nun schon viele Jahre bestand und gibt mir regelmäßig einen Einblick in eine weitere Aikido-Stilrichtung von Koretoshi Maruyama Sensei aus Japan.
Also, alles in allem ein Ereignisreiches Jahr für unser Aikido und Katori-Shinto-Ryu.
Für Kampfkunst-Interessierte gab es Anfang des Jahres 2022 ein besonderes High-Light.
Unter dem Thema: Kennlernen des „Tenshin Shōden Katori Shintō-Ryū“ wurden an zwei Samstagen Einführungslehrgänge mit dem Schwerpunkt Bokken bzw. Bo im Ken-Jutsu gegeben. Da beabsichtigt ist, vereinsübergreifend im WSSV- und im STV-Wilhelmshaven eine neue Kampfsportgruppe zu gründen, wurde dieser Lehrgang auch nur in diesen Vereinen beworben.
Fast alle Teilnehmer waren in ihren Kampfsportarten sehr versiert und trainieren schon seit vielen Jahren erfolgreich in ihren Bereichen, mehr oder weniger auch mit Waffentechniken. Aus diesem Grund und um das weite Spektrum des „Tenshin Shōden Katori Shintō-Ryū“ vorzustellen, hatte ich ein sehr umfangreiches Programm zusammengestellt. Nach dem Motto „Fördern und Fordern“ haben wir gemeinsam Inhalte aus der Katori-Partnerform „Itsutsu no Kata“ erarbeitet.
Besonders erfreulich für mich war, dass der überwiegende Teil der Lehrgangsteilnehmer mit den Grundlagen und der Kata schnell und sehr gut zurechtkamen. Ein breiter Raum war für Erklärungen und Beispiele vorgesehen und mit der tatkräftigen Unterstützung der STV-Sportler Michael Seeger und Michael Siemers kamen wir in der Thematik schnell voran.
Allerdings waren meine Ziele und die Anforderungen teilweise doch so hochgesteckt, dass zum Ende des ersten Seminars bei einigen der Kopf ganz schön heftig rauchte. Was soll`s – am Anfang des Jahres ist der Kopf noch frei für neue Dinge. Um den Teilnehmern auch etwas Zählbares oder auch Vorzeigbares mit auf den Weg zu geben, hatte ich für das zweite Seminar eine ausführliche Wiederholung vorgesehen.
Die meisten der TeilnehmerInnen haben dann auch das zweite Seminar genutzt, um das Erlernte zu vertiefen und den neuen Aspekt, nämlich den Umgang mit dem Langstock im Katori kennen zu lernen. Da die Systematik des Bokken (Holzschwert) und Bo (Langstock) bis ins Detail übereinstimmt, waren die Übungen für die Grundschule leicht zu meistern. Dennoch hatten einige der Teilnehmer-Innen mit dem seit Jahren Erlernten und diesen neuen Techniken Anwendungsprobleme. Nachvollziehbar … weniger wäre mehr gewesen, aber in meinem Übermut und meiner Freude darüber, mal wieder etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen, habe ich sicher etwas übertrieben.
Die Seminare haben mir viel Spaß gemacht und ich muss allen TeilnehmerInnen meinen Respekt zollen, denn was man mir in vielen Jahren und etlichen Trainingsstunden beigebracht hat, habe ich ihnen an zwei Samstagen mit jeweils vier Lehrgangsstunden abgefordert. Zum Abschluss wurde dennoch von einigen Teilnehmern der Wunsch geäußert, in naher Zukunft an einem weiteren Seminar teilzunehmen, dieser Bitte werde ich natürlich gegebenenfalls gerne nachkommen.
Liebe Mitglieder des WSSV! Anfang Januar 2023 ist der Wilhelmshavener Ruderclub (WRC) eine Fusion mit dem WSSV eingegangen. Damit hat der WSSV eine neue Sportsparte: „Rudern“.
Mit der nachfolgenden Ausführung möchte sich Ihnen die neue Sparte vorstellen: Vor 113 Jahren, am 16. Juli 1909, wurde der Wilhelmshavener Ruderclub von Werft-Ingenieuren und Marineangehörigen gegründet. Schon bald wurde ein Clubhaus an der Mariensieler Schleuse errichtet, ein Hort geselligen und sportlichen Beisammenseins. Dementsprechend ging die Entwicklung des Ruderclubs nach dem 1. Weltkrieg rasant voran. In der Nacht zum 12. Februar 1943 wurde dieses Clubhaus restlos zerstört. Auch wenn befreundete Clubs mit Leihbooten aushalfen, kam der Rudersport im Frühjahr 1944 fast völlig zum Erliegen. Es gehörte schon sehr viel Idealismus dazu, aus den Trümmern einen sportlichen Neuanfang zu wagen. Doch ein Appell zur Mithilfe beim Ausbau eines alten Marine-Bootsschuppens an der Rüstringer Brücke und zur Material-und Inventarspende fand bei den Mitgliedern unerwartet ein gutes Echo. Am 10. August 1947 konnte das neue Clubheim eingeweiht werden. Mit dem Wiederaufleben des „Regattaverbandes Ems-Jade-Weser“ wurde der WRC immer attraktiver für Rudersportinteressenten, vor allem für Jugendliche. Ende 1951 stieg die Mitgliederzahl von 107 auf über 300, darunter 80 Jugendliche. Der Zulauf war so groß, dass, dass 1953 der WRC einen Neubau in Angriff nahm, das heutige Clubhaus an der Bunsenstraße. Viele nationale und internationale Siege wurden errungen. Letztmalig richtete der WRC 2012 eine Regatta in Wilhelmshaven aus. Doch die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen. Neue Trendsportarten ohne Vereinsbindung entstanden.
Trotz vieler Anstrengungen, der Anteil der Jugendlichen sank stetig. Auch fiel es schwer, Jugendliche für den Leistungssport zu motivieren. Die Bereitschaft, sich im Club ehrenamtlich einzusetzen, schwand. Und die älteren Clubmitglieder wurden immer älter. Trotz solider Finanzlage, angesichts der Überalterung der über 100 Mitglieder sowie des fortschreitenden demographischen Wandels in unserer Stadt musste über die weitere Zukunft des WRC nachgedacht werden. Das Ergebnis: die Fusion mit dem WSSV ist die einzige Möglichkeit, den Rudersport in Wilhelmshaven weiter zu erhalten. Unser Bootshaus liegt in der Bunsenstraße 3, ganz in der Nähe der Rüstringer Brücke. Es ist mehrfach aufwändig renoviert worden. Ein Hausmeisterehepaar wohnt dort und hält die Clubräume und Außenanlagen in Ordnung. Wir verfügen über einen großen Bestand an modernen Booten, vom Einer bis zum Achter, sowohl für Breiten- wie auch Leistungssport. Ebenfalls verfügen wir über einen Bootsanhänger sowie über einen motorisierten Katamaran mit Trailer. Darüber hinaus steht unsere Liegenschaft für weitere Sportbegeisterte wie z.B. Freiwasserschwimmer oder Drachenbootfahrer zur Verfügung. Sie sind herzlich willkommen.
Sie, die WSSV-Mitglieder, sind herzlich eingeladen, einmal das Rudern auszuprobieren. Altersgrenzen gibt es nicht, denn wie kaum eine andere Sportart kann der Rudersport von der Jugend (ab 9 Jahren) bis ins hohe Alter (80 +) ausgeübt werden, auch gemeinsam über Generationen hinweg. Aber auch „Social life“, vom Fisch- bis Gänseessen wird groß geschrieben, im Winter sind Vorträge aus der Region gut besucht.
Rudern geht einher mit einzigartiger Fitness! Die Bewegungsabläufe des Ruderns – Vorrollen, Wasserfassen, Durchzug, Endzug – beanspruchen viele Muskeln. Rudern ist sehr verletzungsarm, um Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zu trainieren. Probieren Sie es aus! Erfahrene Ausbilder stehen Ihnen zur Verfügung.
Wenn man nach einem stressigen Tag ins Boot steigt, erfährt man schon nach wenigen Ruderschlägen die Harmonie gemeinsamer Bewegungen, das sanfte Gleiten des Bootes durchs Wasser, fühlt den Wind , der den Kopf wieder „freibläst“. Rudern, das ist Entspannung!
Der Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe unserer Vereinszeitschrift Forum-Press ist der 22. Januar 2023. Berichte, Fotos, sonstige Beiträge und Änderungen an den Anzeigen bitte bis dahin per E-Mail an redaktion@wssv.de mailen. Nach dem Redaktionsschluss eingehende Berichte haben keinen Anspruch auf Veröffentlichung. Änderungen des Sportprogramms bitte ebenfalls bis zum 22. Januar 2023 der Geschäftsstelle (sport@wssv.de) mitteilen.
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Wir wünschen allen Mitgliedern und euren Familien besinnliche Weihnachtstage im Kreise lieber Menschen mit gutem Essen und leuchtenden Kinderaugen.
Rutscht alle gut und gesund ins neue Jahr, damit wir gleich in der ersten Woche im Januar wieder loslegen können.
Wenn man erkennt,
dass das Kostbarste was man schenken kann,
die Zeit für andere Menschen ist,
hat man den Sinn von Weihnacht erkannt.
Roswitha Block