Für Kampfkunst-Interessierte gab es Anfang des Jahres 2022 ein besonderes High-Light.
Unter dem Thema: Kennlernen des „Tenshin Shōden Katori Shintō-Ryū“ wurden an zwei Samstagen Einführungslehrgänge mit dem Schwerpunkt Bokken bzw. Bo im Ken-Jutsu gegeben. Da beabsichtigt ist, vereinsübergreifend im WSSV- und im STV-Wilhelmshaven eine neue Kampfsportgruppe zu gründen, wurde dieser Lehrgang auch nur in diesen Vereinen beworben.
Fast alle Teilnehmer waren in ihren Kampfsportarten sehr versiert und trainieren schon seit vielen Jahren erfolgreich in ihren Bereichen, mehr oder weniger auch mit Waffentechniken. Aus diesem Grund und um das weite Spektrum des „Tenshin Shōden Katori Shintō-Ryū“ vorzustellen, hatte ich ein sehr umfangreiches Programm zusammengestellt. Nach dem Motto „Fördern und Fordern“ haben wir gemeinsam Inhalte aus der Katori-Partnerform „Itsutsu no Kata“ erarbeitet.
Besonders erfreulich für mich war, dass der überwiegende Teil der Lehrgangsteilnehmer mit den Grundlagen und der Kata schnell und sehr gut zurechtkamen. Ein breiter Raum war für Erklärungen und Beispiele vorgesehen und mit der tatkräftigen Unterstützung der STV-Sportler Michael Seeger und Michael Siemers kamen wir in der Thematik schnell voran.
Allerdings waren meine Ziele und die Anforderungen teilweise doch so hochgesteckt, dass zum Ende des ersten Seminars bei einigen der Kopf ganz schön heftig rauchte. Was soll`s – am Anfang des Jahres ist der Kopf noch frei für neue Dinge. Um den Teilnehmern auch etwas Zählbares oder auch Vorzeigbares mit auf den Weg zu geben, hatte ich für das zweite Seminar eine ausführliche Wiederholung vorgesehen.
Die meisten der TeilnehmerInnen haben dann auch das zweite Seminar genutzt, um das Erlernte zu vertiefen und den neuen Aspekt, nämlich den Umgang mit dem Langstock im Katori kennen zu lernen. Da die Systematik des Bokken (Holzschwert) und Bo (Langstock) bis ins Detail übereinstimmt, waren die Übungen für die Grundschule leicht zu meistern. Dennoch hatten einige der Teilnehmer-Innen mit dem seit Jahren Erlernten und diesen neuen Techniken Anwendungsprobleme. Nachvollziehbar … weniger wäre mehr gewesen, aber in meinem Übermut und meiner Freude darüber, mal wieder etwas Gemeinsames auf die Beine zu stellen, habe ich sicher etwas übertrieben.
Die Seminare haben mir viel Spaß gemacht und ich muss allen TeilnehmerInnen meinen Respekt zollen, denn was man mir in vielen Jahren und etlichen Trainingsstunden beigebracht hat, habe ich ihnen an zwei Samstagen mit jeweils vier Lehrgangsstunden abgefordert. Zum Abschluss wurde dennoch von einigen Teilnehmern der Wunsch geäußert, in naher Zukunft an einem weiteren Seminar teilzunehmen, dieser Bitte werde ich natürlich gegebenenfalls gerne nachkommen.